Ich war schon immer anders als meine Mitmenschen“, sagt der 33-Jährige Halbitaliener. Seine Gabe ist es als „Medium“ zu agieren. Bei dem Begriff "Medium"denkt die Mehrheit sicher an sexy Jennifer Wieauchimmer aus der Serie Ghost Whisperer. Naja, die Realität sieht anders aus als im Märchen.

Was jedoch viele Leute als Humbuk bezeichnen, ist seine Berufung. Seit fünf Jahren tut er nichts anderes und fühlt sich besser denn je.
Ich habe plötzlich Bilder gesehen, wenn ich jemanden anschaute. Ich sah die Vergangenheit, sowie die Zukunft. Anfangs ging ich davon aus, dass ich „krank“ bin. Doch es stellte sich heraus, dass ich wohl eine Gabe habe, die man Hellsehen nennt. Als Medium ist man in allen Bereichen sensibler. Man fühlt alles, man sieht eine ganze Menge und darf das selbst erst mal ordnen, ganz für sich.“

Mit 27 Jahren wird ihm bewusst, dass er Fähigkeiten besitzt, die bei anderen möglicherwiese als spätpubertäres Verhalten bezeichnet wurden. Ein "Reiß-Dich-zusammen", reicht jedoch bei den meisten, um dann als Bankangestellter, Lehrer oder Erzieher zu arbeiten, statt mit ein paar Karten herumzuwirbeln.
Meine Aufgabe ist nicht das Hellsehen allein. Ich sehe mich als Impulsgeber, da ich jede Situation sofort erfassen kann und die Hintergründe sowie die Zusammenhänge sehe.“


Als Hellseher müsste er ja eigentlich sehen, wie er stirbt, oder etwa nicht?


Er verneint die Frage. Leider.

„Als Medium sieht man nicht, wie und wann man von der Erde gehen darf. Das weiß nur die Seele selbst
."
Gehen wir einfach mal davon aus, dass es wahr oder möglich sein könnte...wie stellt sich ein Medium seine Beerdigung überhaupt vor?


Im kleinen Kreise soll die Trauerfeier stattfinden. Am liebsten in seiner zweiten Heimat: Bella Italia.Dort ist es üblich, dass Familie sowie Freunde und Bekannte den Sterbenden besuchen und Abschied nehmen. Die Feier findet, anders als hier in Deutschland, während der Phase des Sterbens, statt."

"Mittendrin statt nur dabei" lautet somit die Devise.
Der Spirituelle kann so noch die letzte Feier mehr oder weniger genießen und bei seinen Gästen sein, die sich vielleicht vorher noch einmal eine ordentliche Portion Pasta in den Mund schieben, bevor sie dann für immer „Ciao“ sagen.


Freunde, flüchtige Bekannte, Familie und auch Feinde, sollen sich an sein Sterbebrett trauen.
Zwischen italienischen Konversationen, Bunga Bunga im Nebenzimmer und in der Nase der Geruch von Basilikum dann ins Jenseits wandern...so oder so ähnlich könnte kann man sich dann sein Ende vielleicht vorstellen.



Außer dem erklingen der Weingläser, soll noch jemand anderes den Ton bei der Feier angeben: Laura Pausini. Eine italienischen Pop-Sängerin, die der 33-Jährige zelebriert. Das hübsche Ding erinnert vom Aussehen eher an ein Playmate und gibt Lieder wie „Ich singe“ und „Hör zu“ zum besten.


Angst hat er vor dem Sterben nicht im Geringsten.
Seiner Ansicht nach, haben nur die Personen Angst vor dem Tod, die sich vor dem richtigen Leben fürchten.
Unser menschlicher Körper ist so zu sagen die Hülle, die wir benötigen um unsere Seelenaufgaben hier auf der Erde zu erledigen. Wir bauen in unseren Leben Karma auf aber auch ab. Wir gehen durch viele verschiedene Leben, spielen viele verschiedene Rollen bis wir irgendwann soweit sind, die letzte Inkarnation antreten zu dürfen.“


Mit dem Karma nun gut. Und mit dem Rollenspiel, ja das kennt man doch auch irgendwoher. Aber ob es dann wirklich irgendwo weiter geht...fraglich.Viele sehen da eher schwarz. Buchstäblich. Und das war's dann auch. Gern lassen wir uns aber vom Gegenteil überraschen.